Kurzgeschichte mit dem Titel, " 4 Jahre und 22 Tage "
Hallo Besucher, zuerst die Kurzgeschichte. Es ist ein Genremix.
4 Jahre und 22
Tage Gabriele Manhold
Bei
dieser Affenhitze und gefühlten Luftfeuchtigkeit von 100%, klebte meine
westliche Kleidung an mir und der Schweiß
lief mir wie Wasser über das Gesicht. Ich fühlte, ich stand kurz vor einem
Kreislaufkollaps. Nur noch ein Hieb mit meiner Machete, in dieses undurchdringlich wirkende
Grün des indischen Dschungels und ich würde mich einfach hinsetzen, mir war
inzwischen egal was meine Freunde sagen würden. Mit letzter Kraft zerteilte ich
Farne und andere am Boden des Urwalds wachsende Pflanzen, über einem
Totenschädel !!!
Ensetzen
lähmte mich und ich spürte wie mir die Machete entglitt und alles wie in Dunst
getaucht und wie in Zeitlupe abzulaufen schien. Haßerfüllte, glühende Blicke aus
schwarzen Augenhöhlen durchdrangen den wabernden Nebel und zogen mich in ein Labyrint,
ich fiel und fiel bis schlangenartige Arme mich wie Tentakel umfingen.
Gefesselt, fand ich mich in einem höhlenartigen Raum wieder, vor tanzenden
Lichtern des ungeheuer entfernt scheinenden Sonnenlichts, bewegten sich
Gestalten wie Schatten, um dann zu verharren. Eine Stimme sprach zu mir:"
Endlich, wir warten schon seit 4 Jahren und 22 Tagen auf dich." Jedoch die
Stimme schien direkt aus meinem Kopf zu kommen und die schattenhaften Gestalten
waren wieder verschwunden. Angst kroch langsam meine Wirbelsäule hoch und lähmte mein
Bewußtsein, doch die Stimme durchdrang alle Barrieren und sprach: " Du
bist an den Tatort zurückgekehrt und nun wird sich dein Schicksal erfüllen.
4 Jahre
und 22 Tage früher
Voller
Inbrunst und mit einem Schrei, der aus meinem tiefsten Inneren kam, stach ich
zu. Ich war ihm so nahe, er sollte meinen Triumph in seinem letzten Augenblick
mit in sein grünes Grab nehmen. Bevor sein Blick brach, meinte ich für den
Bruchteil einer Sekunde Erkennen in ihm zu entdecken, dann sackte das schwere Gewicht
seines nun schon leblosen Körpers gegen mich
und brachte mich ins wanken. Jedoch stemmte ich mich mit aller Kraft dagegen und
zog mein Jagdmesser aus seinem Herzen. Schnell trat ich zurück und mit einem
plumpen, jedoch relativ sanften Aufprall, lag er nun bäuchlings vor mir, im grünen
Dickicht des indischen Dschungels. Schwer atmend ließ ich mich neben ihm nieder,
um zu sehen, wie er sich, in mich verwandelte. Seine Kleidung und Gliedmaßen lösten
sich permanent auf, gleichzeitig spürte ich so etwas wie ein stetiges ziehen, als würde mir ein
Ganzkörpergummianzug übergestreift und dann war es plötzlich vorbei.
Von
meinem Selbst blieb mir mein Bewußtsein, Körper, Kleidung und Identität hatte
ich nun von meinem Opfer, so wie ursprünglich von mir geplant.
Da blendete mich etwas wie ein Spiegel auf den
Sonnenlicht trifft und eine freundliche, eindeutig weibliche Stimme erbot sich,
mich bei diesem schönen Wetter auf die Terasse zu schieben. Sie haben ihre schwere Operation soweit gut überstanden, der
Sonnenschein und die frische Luft wird Ihnen jetzt guttun, sagte sie. Ich
konnte nur ganz leicht mit dem Kopf nicken....