" 4 Jahre und 22 Tage " Teil 2, von Gabriele Manhold
Kurzgeschichte (wird wohl länger) und ein bißchen " DigitalArt ", Euch viel Vergnügen beim lesen, hoffe ich und ein schönes Wochenende. Eure Gabriele
Die
Terrasse war weitläufig und führte im Rundbogen sanft auf die Rasenfläche,
welche in gepflegte Rhododendren und dahinter schließlich in Mischwald überging.
Die Schwester ganz in der weißen Tracht Ihrer Zunft mit ebenfalls weißer
Schwesternhaube sprach jetzt sehr leise, indem sie sagte, der Professor Ulich
wird Sie morgen im Laufe des vormittags über den Verlauf Ihrer Operation
unterrichten und wenn es Ihnen recht ist, fahre ich Sie in einer halben Stunde
zurück in Ihre Suite, wieder nickte ich nur ganz leicht mit dem Kopf und die
Schwester verließ nun zügigen Schrittes die Terrasse. Sofort jagdten mir
fieberhaft folgende Gedanken durch den Kopf und der wichtigste lautete, was war da schief
gelaufen, denn eigentlich wäre ich jetzt auf seinem Stammsitz, dem "Gut
Kajende", ich nenne ihn für mich
422, nicht bei seinem Namen, Norbert Werner Kajende und zwar allein, ohne die anderen Familienmitglieder
und würde seelenruhig Informationen sammeln, vor allem indem ich mir
leicht Zugang zu den 3 Tresoren
verschaffen könnte, denn unsere Spezies hat besondere Fähigkeiten. Aber
irgendwie war ich jetzt anders und der Prozess, in seine Persönlichkeit zu
mutieren, war immer noch nicht abgeschlossen. Denn wäre er es, würde nur noch
ein winziger Teil meines Ich Bewußtseins in ihm schlummern, um nur im Notfall
durch eine bestimmte Codierung wieder geweckt zu werden.
Da lenkte mich etwas
von meinen Gedanken ab, gelangte in meine Wahrnehmung, es war eine Bewegung
vor den Rhododendren und etwas helles, braunes kam im zickzack Kurs näher, war
das ein Hase, wie ungewöhnlich und er kam immer näher. Tatsächlich, er hoppelte
direkt auf mich zu und seine Augen sandten Botschaften, welche wie Blitze auf
mich übersprangen und die Welt explodieren ließ, in Kaskaden gleißenden Lichts und eine Sintflut von
visuellen Eindrücken überschwemmte mich. Ein heftiger Streit zwischen 422 und
seiner Geliebten Sofia Ehrlich.
Ich riss sie an ihren wunderschönen langen, kastanienbraunen
Haaren brutal zu Boden und spie ihr gräßliche Worte in ihr nun grotesk
verzerrtes Anlitz. Dann ließ ein Rest
von Selbstkontrolle mich den Griff schließlich lockern und allmählich wich meine
rasende Eifersucht, um ihr mit unendlichen Trauer und einem winzigen Teil
Selbsthass, gerade genug Platz zu schaffen, für ihr flehentlich gehauchtes, verzeih mir... und
mit den für sie so typischen, anmutigen Bewegungen entledigte sie sich Ihres
kupferfarbenen, raffiniert geschnittenen Kleides, welches die perfekten Kurven
Ihres Körpers noch unterstrich und Ihre Arme umschlangen mich, während ihr
nackter, wohlgeformter Busen meine immer noch heftig bebende Brust streichelte
und schließlich ihr feuchter sinnlicher Mund meinen Mund fand. Ihre Zunge erkundete
alle Winkel und durchbrach meinen noch verhaltenen Widerstand, um dann im
heftigen Zusammenspiel unserer schlangenartigen Zungen in mir eruptionsartig alle
Dämme brechen zu lassen.